Der Aufenthalt steht hier ganz im Zeichen der freien Natur mit Tierbeobachtungen und bietet Aktivitäten im Regenwald. Es werden je nach Kondition und Interessen der Gäste Expeditionen zu Fuß und Wanderungen durch den Regenwald angeboten, die ökologische Zusammenhänge dieses faszinierenden Lebensraumes vorstellen. Sie haben Gelegenheit, exklusive Exkursionen und Ausflüge à la carte aus einem Menu mit Ihrem mehrsprachigen Guide (englisch/-spanischsprechend) auszuwählen. Zusammen mit Ihrem Guide stellen Sie Ihr tägliches Dschungel-Programm zusammen und erleben so den Regenwald und seine faszinierende Vegetation und Tierwelt ganz nach Ihren Wünschen und individuellen Interessen. Refugio Amazonas bietet über zwanzig verschiedene Exkursionen zur Erkundung von Fauna und Flora an.
Bitte bedenken Sie, dass der Dschungel kein Zoo ist. Manchmal hört man die Tiere nur, ohne Sie vielleicht sehen zu können. Es bedarf einem geschulten Blick und Geduld!
Dennoch gibt es eine hohe Wahrscheinlichkeit, Affen, Papageien und vor allem die prächtigen großen bunten Aras an der Lehmlecke oder vom Canopy-Turm sowie Kaimane und Capybaras (Wasserschweine) auf den Flussbänken gut und intensiv beobachten zu können. An Hängen des Flusses sind die verschiedenen Höhenstufen des Waldes zu sehen, ganz andere Pflanzengesellschaften in einem in der Regenzeit überfluteten Tiefland-Regenwald. Morgens besuchen Sie eine Salzlecke an einer Lehmwand, an der mehrere Papageienarten, auch die großen Aras, aber auch Schwarzohr-, Müller- und viele andere Papageien ihren Mineralbedarf decken. An den großen Lehmlecken der Region sind unterschiedliche Papageien zu beobachten, darunter verschiedene große Aras und Amazonen, aber auch einige kleinere Arten. Vom Versteck aus sind gute Aufnahmen mit guter Kameraausstattung der farbenprächtigen Vögel möglich.
Es kann auch ein Botanischer Pfad erkundet werden. Hier erfahren Sie von Ihrem Guide mehr über den vielfältigen Einsatz von Pflanzen in der Medizin, als Nahrung, für Fasern und als Baumaterial. Nach Einbruch der Dunkelheit können Sie im Regenwald auf geführten Nachtwanderungen Insekten und Amphibien suchen und beobachten sowie die „Schönheiten der Nacht“ bestaunen.
I … Love Birds!
Head-Travelist Dirk Gowin zu Besuch bei den Papageien am Tambopata
„Als ich das erste Mal durch eine National Geographic Titel-Story davon hörte, dass es einen Ort auf der Welt gibt, an dem die weltweit größte Artenvielfalt von Papageien und vor allem Aras ihr zu Hause fern der Zivilisation haben, hatte ich den Wunsch, einmal im Leben dahin zu reisen. Viele Jahre später war es nun möglich, denn dank Rainforest Expeditions besteht auch für gut betuchte Naturliebhaber die Möglichkeit, dort zu sein, wo lange nur Forscher und Biologen Zutritt hatten.
Der Weg ist weit, aber er lohnt sich! Nach einem rund zweistündigen Flug aus Lima landet man im Amazonasbecken Perus auf einem Miniflughafen – aber immerhin mit Airbus. Von hier aus geht es weiter, fast anderthalb Tage mit Zwischenübernachtung.
Das Ziel am Ende des Weges ist einfach fantastisch! Wir sind umzingelt von Aras und Schwärme in bunten Farben fliegen umher wie bei uns die Spatzen – in Rot-Blau, Gelb-Blau oder Grün-Blau-Gelb und laut kreischend wie Babys, wenn Sie am frühen Morgen pünktlich zum Sonnenaufgang an ihre Lieblingsplätze fliegen: den Salzlecken am Fluss. Der frühe Ara fängt sein Salz!
Das heißt für mich immer sehr früh Aufstehen. In der Dunkelheit der endenden Nacht beginnen wir im Gänsemarsch und in Gummistiefeln bei fast 30 Grad und feucht-heißem Klima die Wanderung zu den Beobachtungspunkten im Dschungel. Vor uns der Fluss oder eine Boden-Senke, dahinter die Kliffs aus rotgelbem Sand, den Salzlecken – hier sind es die größten der Welt! Und sie ziehen auch andere Tiere an, wie zum Beispiel Tapire.
Dann heißt es warten und auf der Lauer stehen oder sitzen, jedenfalls nicht liegen, bis sich die ersten Mutigen aus den Baumwipfeln trauen und als Vorhut losfliegen, Testesser sozusagen. Danach kommen sie zu Hunderten und genießen in der noch frischen Morgenluft und der aufgehenden Sonne die Mineralien und Salze der Lecke. Je später der Tag, desto geringer ist die Chance, sie dabei zu beobachten, denn umso heißer wird es, und sie mögen keine Hitze. Später verbringen sie den Tag lieber im Schatten der Palmen und mächtigen Paranussbäume. Aras sind ängstlich, denn sie haben Feinde, die auf sie lauern. Und sie sind Love Birds: Die Paare bleiben ein Leben lang zusammen – Wie schön!
Das Erlebnis scheint nicht von dieser Welt zu sein: Ich gehe durchs Camp auf Stelzenwegen, unter mir der Regenwald, rechts und links sattgrüne Vegetation mit Affen und Vögeln. Und auf den Stämmen sitzen Papageienpaare, die sich liebkosen und sich nicht um mich scheren. Warum auch? Sie sind hier zu Hause, fühlen sich wohl und sicher, der Mensch ist nur zu Besuch. Und hier wird immer noch geforscht: Man sieht hier die Wissenschaftler stundenlang, tagelang auf ihren Beobachtungsposten, trifft ungeahnt mitten im Dickicht einen Beobachtungspunkt, da sich hier hoch oben auf den Bäumen Bruthöhlen oder auch Brutkästen der Aras befinden, aus denen in etwa 15-20 Metern Höhe ein roter oder blauer oder gelbblauer Kopf lugt und auf mich und ein paar andere Menschenwesen hinabblickt… Ein unvergesslicher Anblick: I love these Birds!“